Wow, AngelList!

AngelList bietet sich neuerdings als Plattform für das Syndizieren von Deals und für das öffentliche Fundraising von Start-ups an. Es zeigt sich mal wieder, wie weit uns die US-Amerikaner voraus sind.

Öffentliches Fundraising

Ich hatte lange nicht mehr bei AngelList vorbeigeschaut. Dann las ich Dan Primacks The Term Sheet Ausgabe vom 10. Oktober 2013 (Pflichtlektüre für M&A und Venture Capital News; Anmeldung hier):

Last month the SEC ended a decades-old ban on general solicitation by private issuers, which means that tech startups now can advertise their capital wares to investors.

Not surprisingly, they’ve taken advantage of the newfound freedom. On the popular AngelList site, more than 1,100 companies began publicly fundraising within 24 hours of the rule change.

Wow! Mich begeistern nicht nur die 1.100 Start-ups, die innerhalb von 24 Stunden auf den Zug aufgesprungen sind. Mich begeistert auch, dass AngelList so schnell in der Lage ist, die entsprechende Plattform zu bieten.

Syndikate

Durch Zufall bin ich auf die Möglichkeit des Syndizierens von Deals über AngelList gestoßen. Offenbar ging dem eine erhebliche juristische Vorarbeit voraus, die in einer Art Zusage der SEC im März 2013 mündete.

AngelList wird im Rahmen der Syndizierens Start-ups und Investoren zusammenbringen. Auf der Ebene der Investoren werden über AngelList als Plattform Syndikate gebildet. Jedes Syndikat steht unter der “Leitung” eines Investors. AngelList stellt dem Syndikat eine rechtliche Struktur für jedes individuelle Investment aus dem Syndikat in Form eines Special Purpose Vehicles zur Verfügung.

Weder AngelList noch der leitende Investor erhalten eine Vergütung für die Transaktion als solche. Sie werden ausschließlich im Erfolgsfall, also im Falle eines Exits für ihre Dienste honoriert mittels des so genannten Carried Interest oder Carry.

Wow! Mit den Großen investieren, ohne die VC Fund übliche Management Fee zu zahlen? Sieht ganz so aus. Top-Investoren aus den USA wie die Foundry Group gehen gar nicht erst auf Konfrontationskurs, sondern haben angekündigt, über AngelList eine Art Parallelfund zu bilden. Dieser war mit einem Volumen von USD 450.000,00 angekündigt. Nach einer Woche stand das Syndikat schon zu USD 300.000,00.

Der Haken … noch

Der Haken an der Angelegenheit ist, dass nur solche Personen am öffentlichen Fundraising oder an Syndikaten als Investoren teilnehmen dürfen, die als akkreditiert (accredited investors) gelten. Für die meisten Privatpersonen dürfte entscheidend sein, dass sie im Wesentlichen über ein Privatvermögen von mehr als USD 1.000.000,00 oder ein gesichertes Jahreseinkommen von mehr als USD 200.000,00 verfügen müssen, um die Voraussetzungen zu erfüllen.

Das ist allerdings ein sehr großer Haken, wäre es jedenfalls für mich. 🙂

Es heißt aber, so war jedenfalls in der eingangs zitierten The Term Sheet Ausgabe zu lesen, dass auch Normalsterbliche binnen Jahresfrist über AngelList investieren dürfen. Die entsprechenden Beschränkungen sollen fallen.

Meanwhile, in good old Germany

Was sehen wir also in den USA:

  • Öffnung des Kapitalmarkts für Start-ups
  • Zugangserleichterungen für Investoren
  • mittels Liberalisierung des bestehenden Regelwerks
  • mittels Deregulierung des Finanzmarkts
  • mit dem Ziel mehr Geld in die Start-up Branche zu leiten
  • mit dem Ziel Start-ups zu fördern.

Was machen wir (das steht jetzt nicht mehr alles im direkten Zusammenhang, beschäftigt mich aber schon einiger Zeit):

Bestimmt habe ich noch etwas vergessen. Ach ja, die deutsche Antwort auf alle Fragen: der neue Neue Markt?!

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